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Herkunft: Île-de-France, Frankreich.
Material: Kalkstein
Abmessungen: 30 cm
Epoche: 12. Jahrhundert.
Zustand: Geringe Fehlstellen
Preis: 7 500€
Ref.266
Pilasterkapitell aus Kalkstein, auf drei Seiten reliefiert. Dieses Kapitell zeigt zwei Gesimse. Das obere, nach außen gewölbte Gesims ist mit Fleur-de-Lys und Rankenrosetten in einem punzierten geometrischen Band mit Diamantspitzen verziert. Das untere Gesims trägt fächerförmige Palmetten. Die Kombination aus Fleur-de-Lys und dieser Palmettentypologie weist auf Pariser Werkstätten hin. Im 12. Jahrhundert entwickelte Abt Suger in Saint-Denis diese beiden Motive erstmals, die sich dann in der gesamten Île-de-France verbreiteten.
Unter Sugers Schirmherrschaft erhielt die Basilika von Saint-Denis – Nekropole der französischen Könige – ihre ersten Liliendekorationen, insbesondere an den Kapitellen des Umgangs, den Glasfenstern und den Friesbögen des Westportals. Durch die Einbindung dieses dynastischen Emblems der französischen Monarchie verlieh Suger dem Dekor von Saint-Denis eine politische Dimension (Jean-Michel Leniaud, Le pouvoir et la foi : essais sur l’abbaye de Saint-Denis dans la France médiévale, Fayard, 1995).
Konsultierte Literatur:
· Stanford E. Brown, Suger and the Use of the Fleur-de-lys in the Abbey Church of Saint-Denis, Speculum 47 (1972), S. 1–24.
· Abbot Suger and Saint-Denis, Metropolitan Museum, 1987.
· Sculptures of the 11th–12th Centuries: Roman and Early Gothic, Musée national du Moyen Âge, 2005.
· The Birth of Gothic Sculpture. Ausstellungskatalog, Musée de Cluny, 2019.